Sonntag, Mai 06, 2007

vornamenplanet

heute habe ich bei der lektüre meiner neuen lieblingspublikation dieses wort gelesen. VORNAMENPLANET. mal abgesehen davon auch noch das wort BLINKERBEZIEHUNG. ich musste erstmal nachdenken, was das denn wohl heißen soll, aber als es dann mit an, aus, an, aus erklärt wurde, dachte ich, der bisher von mir verwendete begriff ON/OFF-BEZIEHUNG gefiele mir besser.

vornamenplanet also. wir nennen leute, die wir nicht kennen, wenn wir über sie reden, beim vornamen. das soll nähe symbolisieren oder kenntnis der person oder was auch immer, nehme ich an. beim reden über promis könnte das der fall sein, über vorgesetzte, personen des öffentlichen lebens, mit denen man sich, vermeintlich, gerne schmücken möchte. (der autor schrieb über KATE, meinte KATE MOSS und jeder, der vermutlich nicht gleich schaltet, wenn KATE fällt, ist raus!)


fakt ist aber, dass das im normalen leben absolut falsch ist. gerade gestern stand ich im pulk nach einem heimspiel unserer ROTEN (für unkundige: HANNOVER 96) an der stätte, die fans und solche drumherum dann immer gern aufsuchen um zu feiern, zu trinken und zu reden. bei uns ist das das courtyard hotel am maschsee, zu dieser jahreszeit drinnen und draußen sehr bevölkert, soll heißen es war richtig, also richtig voll. ich traf sehr viele menschen. mittlerweile kenne ich unmengen von leuten – vom sehen oder sie kennen mich vom gesehen werden und die meisten grüßen. hallo hier, hallo da. WOHER kenn ich den/die?? da ich glaube, dass das fragezeichen, das über meinem kopf schwebt, sichtbar ist, frage ich neuerdings nach. die antwort gibt oftmals aufschluß, beseitigt meine ahnungslosigkeit oder zumindest teile davon. die befragten reagieren mit der nennung ihres vornamens, günstigerweise vielleicht auch noch mit dem zusammenhang, aus dem man sich kennt/gesehen hat/gesehen wurde. aus diesen situationen stammen auch viele, viele namen im verzeichnis des mobiltelefons. einige nummern benutzt man, einige nicht. man wundert sich beim durchsehen dann über die peter, thorsten, jens, sabinen dieser welt – sie zu löschen traue ich mich kaum, vielleicht braucht man sie ja noch. wenn man nur wüsste, wer sich eigentlich hinter den namen verbirgt.
wenn man aber weiter in die materie vorgedrungen ist, sich öfter gesehen hat, miteinander redet und sich erinnern kann, bekommt man irgendwann auch einen nachnamen zum handyeintrag. da fügt sich ein müller zum peter, ein schmidt zur michaela, ein meyer zum fritz, eine orts-/platzbeschreibung (udo aus dem rathaus), ein spezielles kleidungsmerkmal (kappen-rainer), ein arbeitsplatzangabe (suse von 96). die sache füllt sich mit leben, hin und wieder auch mit inhalt.

von daher glaube ich, dass der autor des artikels, dem ich dieses wort entnommen habe, falsch liegt. in dieser zeit deutet die kenntnis des nachnamens und vor allem auch dessen benutzen hin und wieder, auf eine, zumindest eine klitzekleine, beziehung zu der genannten person. vielleicht. meistens jedenfalls. so kommen wir von der bussi-gesellschaft über die hallo-fraktion dann vielleicht doch wieder zum vollständigen-namen-planeten.

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