in der letzten woche hab ich schon mal ein wort beschrieben, das mir aufgefallen ist. eventgenetisch hieß es. nun leben wir in einer zeit der ständigen wortschöpfungen. irgendwer schreibt immer irgendwas, was man noch nicht gelesen hat. da glänzt man entweder durch unwissenheit, wie ich in diesem fall oder es ist z.b. generationsabhängig, in den generationen natürlich auch wieder in einzelnen gruppen verhaftet. wenn ich z.b. an jugendliche denke, dann gibt es - aus meiner sicht - hier sprachlich sehr unterschiedlich gefärbte gruppen. das hat mit herkunft zu tun, sozialer struktur, aber auch mit umfeld.
wenn ich also auf etwas für mich neues stoße, kann es sein, dass zehn andere sofort schreien: "oh, das ist doch alt." (oder sagt man das heute gar nicht mehr so?) mittlerweile haben sich ja auch schon bei "uns" sachen wie n8 oder 2U eingebürgert, zumindest sind sie uns bekannt und wir können sie entziffern. (und ja, kritiker, wir müssen uns nicht jeden schuh anziehen, aber so ganz sollte man den anschluß nicht verlieren, oder? und auch das sind sprachströmungen. stillstand ist rückschritt! wenigstens wissen kann man es ja, wenn auch nicht unbedingt verwenden.)
dann fällt mir auf, schon vor längerer zeit beschrieben, dass es wörter gibt, die verschwinden. sätze, ausdrücke sind veraltet, zeitabhängig. hier hat z.b. jemand eine seite für bedrohte wörter eingerichtet. schlimmer finde ich allerdings, dass es mir immer öfter auffällt, dass ich über dinge rede, die nicht mehr vorhanden oder üblich sind und meine kinder mich nicht verstehen. geschehen bei dem wort KNICKS zum beispiel. tamina las mir einen text vor (nach harry potter werde ich sie noch mal durch die nesthäkchen bände scheuchen, damit unklarheiten beseitigt werden ;-) ) und fragte nach der bedeutung. nicht, dass ich daran interessiert bin, diese geste wieder aufleben zu lassen (war es eigentlich so, dass man durch die unterwürfige aktion dem gegenüber mehr respekt zollte oder sich seiner untergeordneten rolle mehr bewusst war?). aber es stimmt mich schon nachdenklich, wenn ich mir vorstelle, dass nur ein generationssprung ausreicht, worte in der versenkung verschwinden zu lassen, von den aktionen mal ganz abgesehen.
wie krieg ich den bogen jetzt wieder zum anfang? ich hab in meiner lieblingszeitschrift, die übrigens meist einen ganz hervorragenden leitartikel hat, wieder worte entdeckt, die ich entweder nicht kenne oder wortschöpfungen oder orte, die mir fremd sind. genauso gern, wie ich manchmal mit einem duden oder fremdwörterlexikon dasitze und ewig darin blättere, weil ich natürlich ursprünglich nur mal was "kurz'" nachsehen wollte, lese ich jetzt oft ewig lang in meiner zeitschrift, mein laptop daneben und google und wikipediarisiere :-P
in dieser woche sind es "menetekeln" und der ort deutschbaselitz.
bei menetekel nachgeschlagen mache ich mir gedanken über unheilvolle vorwarnungen der letzten zeit und weil heute sonntag ist und ich keine lust habe, mir den tag zu verderben, schiebe ich das sofort weg!
deutschbaselitz hört sich an wie lotharmatthäusenglisch. man denkt an georg baselitz, den maler. in wirklichkeit verhält es sich aber andersherum. baselitz heisst gar nicht so, sondern hans-georg kern und hat sich schlicht einen teil des namens seines geburtsortes zu eigen gemacht. aber, nebenbei, deutschbaselitz (wer denkt sich diese namen aus? ich weiß schon, die lösung steckt im namen selbst...), finde ich, hört sich an wie deutschländer. diese würstchen mit dem unsäglichen namen, die ich dessentwegen nicht esse. jedenfalls nicht wissentlich.
Montag, Oktober 29, 2007
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