kaum einer den ich kenne, kann diesem phänomen entfliehen, irgendwo hat jeder seine sammelecken, der eine mehr der andere weniger. (ich verzichte an dieser stelle auf ein foto von doofen noch-zu-erledigen-stapeln) dazu gehören nicht nur greifbare dinge, sondern auch lösungen von problemen, unangenehme telefonate, lauter sachen, die man aus erfindlichen oder unerfindlichen gründen nicht tut. nicht selten entstehen daraus nachteile, aber das ist oft egal. am ende - wenn man sich dann irgendwann überwunden hat - stellt man meist fest, dass alles nur halb bis gar nicht so schlimm war, nimmt sich vor, das nächste mal alles ganz anders zu machen, um schon wieder den nächsten stapel zu beginnen...
beim lesen eines blogs bin ich auf die unten stehende erklärung gestoßen!
Aufschieben (auch Procrastination, Prokrastination, Aufschiebeverhalten, Handlungsaufschub) ist eine Bezeichnung für das Verhalten von Menschen, die das Erledigen notwendiger, aber ihnen unangenehmer Dinge immer wieder verschieben. Manche Menschen sind wesensbedingt erhöht motivationsabhängig, sie schaffen es nur unter großer Überwindung, Tätigkeiten, die als langweilig empfunden werden (und deren Gewinn erst sekundär oder zukünftig entsteht) in Angriff zu nehmen. Dabei sind sich die Betroffenen der ihnen durch das Verschieben entstehenden persönlichen Nachteile durchaus bewusst, was Unlust oder sogar Angst auslöst, die aber als Negativgefühle ihrerseits das In-Aktion-Treten erschweren oder gar verunmöglichen.
ich war froh, fühlte mich nicht mehr allein, wundere mich aber über die, zugegebenermaßen entfernte nähe zu dem wort kastration in verbindung mit pro. soll das heißen, ich kastriere mich vorsätzlich? beraube mich irgendwelcher möglichkeiten, weil ich absichtlich dinge vor mir herschiebe wie mit einem schneeschieber?
ich meine, statt dessen macht man ja was anderes. mailen, bloggen, telefonieren, sport, im garten verblühtes abzupfen, fotografieren, löcher in den himmel gucken, die liste ist schier endlos. es ist ja keine vertane zeit. alles, was einem einfällt, um nur das nicht zu tun was einen erwarten könnte, selbst wenn der rundlauf durch die beete nicht so erquicklich ist.
Da ruft doch ein kunstgriff zur selbstüberlistung! (früher hätte man gesagt: wie trete ich mir selbst am besten in den hintern?): unser vorletzter bundeskanzler hat ja öfter mal was "ausgesessen". ich glaube, das ist der punkt an dem es mich packt. ehe ich da eine nähe verspüre, fange ich lieber sofort an :-)
2 Kommentare:
Hallo Angelika, auch auf die Gefahr hin, klugzuscheißern: Procrastination kommt aus dem angelsächsischen Sprachraum und heißt nix anderes als "Aufschub, Verschleppung, Verzögerung" und kommt ursprünglich aus dem lateinischen - genau wie das Wort Kastration, das soviel wie schwächen oder berauben heißt (sagt Wiki). Eine anstehende Kastration würde ich übrigens procrastinieren, was das Zeugs hält. Nix für ungut, Burkhardt
ich danke für diese aufklärung, aber die nähe ist unverkennbar. durch die verschleppung beraube ich mich wahrscheinlich um die eine oder andere sache :-) finde das wunderbar, dass du das geschrieben hast. schönen gruß, angelika
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